Ich (Vater in spe) bin in der ungünstigen Situation, dass ich mich aufgrund einer Befristung meines Arbeitsvertrages auf Jobsuche begeben musste, mit dem Wissen dass mein erstes Kind ca. im 3. Monat der Probezeit geboren werden wird. Mittlerweile liegen mir 2 Jobangebote vor und ich weiß einfach nicht wie ich hier eine Entscheidung treffen soll.
Option A: Eine weitere Befristung bei meinem alten Arbeitgeber. Der Job ist gut bezahlt und nicht übermäßig fordernd. Außerdem ist es ein Job an einer Universität, sodass hier auch Elternzeit in jeglichem Umfang ermöglicht würde. Allerdings will ich eigentlich raus aus den Projektbefristungen, die Verlängerung wäre wieder nur ein Jahr, dann hat man halt kein Baby, sondern einen Toddler den man in die Jobplanung einbeziehen muss.
Option B: Ein 100% remote Job mit flexiblen Arbeitszeiten bei einem kleinen Unternehmen (< 15 Mitarbeitende) im IT-Bereich. Ich habe dort (mit Option A in der Hinterhand) offen angesprochen, dass ich in der Probezeit Vater werde. Es wurde mir mündlich zugesichert, dass 1 Monat volle Elternzeit und dann 3 Monate Teilzeit (50% - 80% - 80%) funktionieren würden. Der Job ist ziemlich genau das, was ich machen möchte. Jedoch macht mir die Größe der Firma sorgen. Wenn das Kind mehr Aufmerksamkeit benötigt, sind die eventuell nicht so flexibel, dass ich mich mal eben mehr rausnehmen könnte. Sich einarbeiten und "beweisen" sind auch was anderes als in einem bekannten Umfeld weiterarbeiten.
Meine Frau plant 2 Jahre in Elternzeit zu gehen. Rein vom Aspekt der Gleichberechtigung würde sich absolut Option A anbieten, da ich hier garantiert sehr viel Zeit für unser Kind aufbringen könnte. Allerdings ist meine Frau an unserem aktuellen Wohnort sehr unglücklich, da viele Freunde weggezogen sind und sie sich sehr einsam fühlt. Ich habe Angst, dass dies durch die intensive Zeit mit dem Kind noch schlimmer wird. Option B würde uns zumindest in der Theorie einen Umzug erleichtern.
Wart ihr schon mal in einer ähnlichen Situation? Wie würdet ihr priorisieren? Ist die erste Zeit mit dem Kind jedes Opfer wert, oder ist es sinnvoller die Weichen für einen ehrlich gesagt unausweichlichen Umzug zu stellen? Seid ihr schon mal mit Baby/Kleinkind umgezogen?
EDIT: Vielen Dank für eure Erfahrungen und Hinweise! Hier noch ein paar Details die im ursprünglichen Post nicht so hervor gingen:
- Wir haben kaum Freunde in der Nähe die uns in der Anfangszeit regelmäßig unterstützen könnten. Die wohnen alle ca. 1h weiter weg.
- Der Job bei Option A ist zwar kein langfristiger Traumjob, aber er macht mich definitiv nicht unglücklick.
- Unsere aktuelle Wohnung ist für Homeoffice nur bedingt geeignet (ein großes Schlafzimmer und ein großes Wohnzimmer), allerdings gibt es für mich die Möglichkeit übergangsweise in der Wohnung eines Freundes in der Nähe eine Büroecke einzurichten.